SSFV-Äschenprojekt

Seit über 20 Jahren setzt sich der Salzburger Sportfischerei-Verein für den Fortbestand der bedrohten Äschen in der Salzach und deren Nebengewässer ein. Die Äsche – Fisch des Jahres 2021 – ist die Leitfischart der Salzach. In den letzten Jahrzehnten setze der „grauen Eminenz“ vor allem die Wasserkraft, Gewässerverbauungen und auch der enorm ansteigende Druck der Prädatoren zu. Der Lebensraum wurde immer kleiner und somit ging auch der Bestand stark zurück.

Doch der Bestand der Äschen hat sich in den vergangenen Jahren wieder erholt. Neben den Renaturierungen tragen zu dem Umstand auch die mit viel Herz Jahr für Jahr durchgeführten Aufzuchtaktionen des Salzburger Sportfischerei-Vereins bei.

Dabei werden aus den Seitengewässern der Salzach der Unteren Oichten, Moosach und seit drei Jahren auch aus dem Glankanal Mutterfische elektrisch abgefischt und in unserer Fischzucht aufwendig aufgezogen. Anschließend werden sie wieder in ihre Heimatgewässer ausgewildert.

Dieses Artenschutzprojekt ist notwendig, damit diese Salzburger Ur-Fischart nicht ausstirbt. Denn wir Sportfischer sind nicht nur Menschen, die Fische einsetzen und sie gleich wieder fangen. Viele wissen nicht, dass sich wir Fischer verstärkt für die Belange von Umwelt und Natur einsetzen. Unter einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung verstehen wir den Aufbau und Erhalt eines gesunden Fischbestandes sowie einer ausgewogenen Flora und Fauna.

Alle helfen mit! Für uns Mitglieder ist die Rettung der Salzach-Äsche eine Herzensangelegenheit, welche alle mit Leidenschaft und vollster Überzeugung ausüben. Rund um BFM Felix Riefler und SSFV-Fischmeister Willi Gschaider kümmern sich Susi Stübler, Franz Rieder, Geri und Manuel Höcketstaller, Silvio Deckert und Christian Krüger liebevoll um die Äscheneier und Brut. Auch Kassier Joe Huber befasste sich ausgiebig mit der Äschenaufzucht, vor allem mit der Fütterung der Jungfische, nachdem sie den Dottersack verbraucht haben. Im Gegensatz zu den Forellen können Äschen nicht sofort mit Trockenfutter versorgt werden. Sie benötigen ein Lebendfutter. Dazu werden extra Salinenkrebse (Artemia salina) aufgezogen.

Heuer wurden Laichfische im Glankanal und in der Unteren Moosach abgefischt. Projektleiter Felix Riefler konnte mit unserem Team dabei wieder zahlreiche Milchner und Rogner vorrübergehend entnehmen und in unserer Fischzuchtanlage erfolgreich abstreifen. Die ersten Brütlinge sind bereits geschlüpft und nehmen das Lebendfutter sehr gut an.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Peter-Pfenninger-Schenkung, welche die Genehmigung für das Abfischen im Glankanal erteilte sowie beim Landesfischereiverband Salzburg für die finanzielle Unterstützung des Projektes.

Dass diese Maßnahmen nicht die Lösung des Grundproblems darstellen, ist uns bewusst. Es muss in der Zukunft sichergestellt werden, dass sich die Äschen wieder von selbst in der Salzach und deren Nebengewässern fortpflanzen können. Die Lebensraumschaffung für bedrohte Fischarten muss Priorität haben. Zusätzlich ist es auch notwendig, endlich von dem Tierschutz von nur einigen Arten wie unter einer Käseglocke abzukommen. Der Tierschutz darf nicht an der Wasseroberfläche enden. Dazu müssen einige Organisationen jedoch ihre rosarote Brille abnehmen und den wahren Problemen – nicht nur vom Schreibtisch aus – ins Auge sehen.